Fehlen notwendige Nährstoffe für den Körper und auch für das Gehirn, kommt es zu Mangelerscheinungen oder gar Schäden. Nahrungsergänzungsmittel-Hersteller behaupten oft, heutige Nahrungsmittel hätten zu wenige Nährstoffe, um den Tagesbedarf zu decken.
Aber sind Nahrungsergänzungsmittel der einzige Weg zur optimalen Nährstoff-Versorgung?

Ich möchte Ihnen mit verschiedenen Ansätzen zeigen, wie Sie mehr Nährstoffe aus Ihrer Nahrung herauskitzeln können. Eine Option ist die Verwendung von Bio-Nahrungsmitteln.

Der Einwand: Bio ist oft teurer als „normale“ Nahrungsmittel. Lesen Sie hier, unter welchen Aspekten sich diese Ausgabe lohnt.

In diesem Artikel erfahren Sie:

  • Was unterscheidet konventionelle und Bio-Lebensmittel?
  • Brainfood: Wie optimieren Bio-Nahrungsmittel die Nährstoff-Aufnahme?
  • Welche Gesundheitseffekte hat das Essen von Bio-Produkten?
  • Bio-Siegel im Vergleich: Welche Unterschiede gibt es?
  • Was steckt hinter Siegeln für den Fischfang, die Imkerei und Rohkost?

Aktualisiert:

  • Dieser Artikel wurde am 02.08.2021 aktualisiert mit dem Hinweis auf die Regio-App.
  • Dieser Artikel wurde am 23.08.2021 aktualisiert mit dem Hinweis auf die Marktschwärmerei.
  • Dieser Artikel wurde am 22.10.2022 aktualisiert mit dem Abschnitt zum europäischen Tropenfrucht-Kalender

1. Was unterscheidet Bio- und konventionelle Lebensmittel?

Foto: Stauke, www.fotolia.com

Die Kennzeichen biologischer Landwirtschaft sind:

  • Verzicht auf synthetische Pflanzenschutzmittel, Pestizide, Gentechnik, Antibiotika bei der Tierhaltung, weniger Stickstoffeintrag auf den Feldern – und
  • eine grundsätzlich naturnähere Bewirtschaftung, z.B. durch Kreislaufwirtschaft, und eine artgerechtere Tierhaltung und Fütterung.

Daraus ergeben sich folgende Effekte in Bezug auf die Umwelt und das Tierwohl (zu gesundheitlichen Nutzen lesen Sie in den folgenden Punkten mehr):

  1. größere Artenvielfalt und ein größeres Gleichgewicht zwischen Boden, Pflanzen, Tieren
  2. Schutz von (Grund-)Wasser, Luft und Boden (z.B. durch mehr Humus)
  3. meist weniger Energieverbrauch
  4. größeres Tierwohl (Futter, Haltung, Medikamente, keine/kaum schmerzhafte Eingriffe)
  5. mehr Arbeitsplätze, da mehr Personal benötigt wird
  6. mehr Arbeitssicherheit, da Beschäftigte vor giftigen Pestiziden und Herbiziden wie Glyphosat etc. geschützt sind
  7. kaum Antibiotika, daher weniger Produkte, die Bakterien mit Antibiotikaresistenzen enthalten

2. Brainfood: Optimierte Nährstoffaufnahme durch Bio-Lebensmittel

In der Zusammensetzung der Makronährstoffe (Fette, Kohlenhydrate, Eiweiß) unterscheiden sich konventionelle und Bio-Lebensmittel kaum.
Daher wurde lange Zeit behauptet, dass Bio-Lebensmittel keine besseren Nährwerte haben als Standard-Nahrungsmittel.

Inzwischen hat sich gezeigt, dass der Unterschied in einem höheren Anteil an Mikronährstoffen (Vitamine, Mineralstoffe) und sekundären Pflanzenstoffen liegt, verbunden mit einer geringeren Belastung mit Pestiziden, Antibiotika, Nitrat, Toxinen, Zusatzstoffen (E-Nummern) und Schwermetallen. Im Detail:

Mehr positive Eigenschaften in Bio-Nahrung

Weniger Belastung in Bio-Nahrung

  • mehr Vitamine = mehr Antioxidanzien wie Vitamin C: wirkt antientzündlich und ist notwendig für die Bildung von Gehirnbotenstoffen (Glibowski 2020)
  • 15-50% weniger Nitrat in Salat und Gemüse (Glibowski 2020)
  • mehr sekundäre Pflanzenstoffe, insbesondere Polyphenole, in Gemüse und Obst:
    • 19% mehr Polyphenole in Bio-Brokkoli (Cebulak et al. 2015)
    • Bio-Tomaten enthalten 79% mehr Quercetin als konventionelle (Mitchell et al. 2007).
      Quercetin wiederum zählt zu den sekundären Pflanzenstoffen, die schützend im Magen-Darm-Trakt vor Magen-Darm-Erkrankungen wirken (Chiu et al. 2021). Davon profitiert der Darm als „zweites Gehirn“ – und über die Darm-Hirn-Achse auch die Gehirnleistung.
    • Eingelegte Paprika in Bio-Qualität enthält mehr Flavonoide und Carotinoide als konventionelle (Hallmann et al. 2013)

Polyphenole und Carotinoide wirken vor allem antientzündlich, antioxidativ und schützen so Gehirnzellen (und Körperzellen) vor Stress- und Alterungsschäden. Insbesondere in Bezug auf Demenz kann dies von Bedeutung sein.

  • weniger Cadmium (Schwermetall) – bestätigt in Meta-Analysen, basierend auf 343 peer-reviewed Publikationen (Glibowski 2020)
  • Bio-Fleisch
    • hat etwas mehr einfach ungesättigte Fettsäuren (Średnicka-Tober 2016)
    • hat 23% mehr mehrfach ungesättigte Fettsäuren, insbesondere Omega-3-Fettsäuren (47% mehr)
Ungesättigte Fettsäuren, vor allem bestimmte Omega-Fettsäuren sind wichtig für Zellmembranen – das gilt ganz besonders für die Nervenzellen. Dies kann Auswirkung auf die Denkgeschwindigkeit haben, spielt aber auch eine Rolle z.B. bei Multipler Sklerose.
  • kaum Pestizidrückstände und Zusatzstoffe (E-Nummern)
  • Bio-Milchprodukte mit besserer Fettsäure-Zusammensetzung (Palupi 2012):
    • mehr Omega-3-Fettsäuren insgesamt
    • mehr Alpha-Linolensäure (ALA) – Vorstufe von EPA, DHA
    • mehr cis-9,trans-11 konjugierte Linolsäure
    • mehr trans-11 Vaccensäure
    • mehr Eicosapentaensäure (EPA) – essenzielle Fettsäure im Gehirn
    • mehr Docosapentaensäure (DHA) – essenzielle Fettsäure im Gehirn
  • keine Antibiotikarückstände, kaum/keine Antibiotika-resistenten Keime in Fleisch
  • weniger Wasser und mehr Nährstoffe in Obst und Gemüse – oft verbunden mit intensiverem Geschmack bei Obst und Gemüse
  • weniger Schimmelpilzgiftbelastung (Aflatoxin und Ochratoxin A)  in Trockenfrüchten (Glibowski 2020)

Unterschied im Einsatz von Bio-Nahrung im Vergleich mit Nahrungsergänzungsmitteln (NEM):

  • NEM enthalten meist nur einzelne Vitamine und/oder Mineralstoffe – Bio-Nahrung ein sehr großes Spektrum, auch an zusätzlichen Inhaltsstoffen, die teilweise die Aufnahme in den Körper optimieren. Bildhaft: NEM enthalten einzelne Musiker, Bio-Nahrung ein komplettes Orchester.
  • NEM lassen sich genau und wesentlich höher dosieren, als viele Nährstoffe in vollständigen Nahrungsmitteln enthalten sind. Ob eine maximale Aufnahme von Nährstoffen aber wirklich die optimale Versorgung von Körper- und Gehirnzellen ist, kann durchaus kritisch hinterfragt werden.
  • Bei NEM kann es zu Überdosierungen kommen – bei vollständigen Nahrungsmitteln in der Regel nicht
  • NEM können Zusatzstoffe enthalten, die gesundheitsbelastend sind. Bio-Nahrungsmittel sind nahezu frei von Zusatzstoffen.
  • Last but not least: NEM haben selten einen Geschmack – ganz im Gegensatz zu einem Bio-Lebensmittel oder gar einem kompletten Gericht mit vollem Aroma.

FAZIT: Bio ist das bessere Brainfood

  1. Insbesondere die Versorgung mit Vitaminen, Antioxidanzien, optimierten Fettsäuren für das Gehirn und die Bildung von Gehirnbotenstoffen ist bei Bio-Lebensmitteln erheblich besser als bei konventionellen Nahrungsmitteln.
  2. Hinzu kommt eine geringere Belastung des Körpers und damit auch Schutz von Nervenzellen vor Giften und anderen Belastungen, die zu vorzeitigem Verlust von Gehirnfunktionen führen können.
  3. Gehirnfunktionen benötigen nicht nur einzelne Vitamine oder Fettsäuren, sondern ein komplettes „Orchester“ an Nährstoffen, optimal aufeinander abgestimmt. Das macht Bio-Nahrungmittel Nahrungsergänzungsmitteln an vielen Punkten überlegen.
  4. Bio-Lebensmittel haben aufgrund ihres höheren Anteils an sekundären Pflanzenstoffen in der Regel einen besseren Geschmack – und auch diese qualitative Komponente ist wichtig für eine gehirngerechte Ernährung und Gesundheit.

Empfehlung: Greifen Sie unter diesen Brainfood-Aspekten – so oft wie es geht – zu Bio-Nahrung.

3. Lohnt sich Bio-Qualität gesundheitlich?

Lebensmittel, die nach Bio-Standards produziert werden, haben nicht nur einen höheren Anteil verschiedener Nährstoffe, sondern auch in Studien untersuchte und belegte gesundheitliche Vorteile gegenüber konventionellen Nahrungsmitteln.

Klicken Sie auf die einzelnen Flipboxen, um Details zu erfahren.

Gehirn

  • Werden Kinder pränatal (in der Schwangerschaft) Organophosphat-Pestiziden ausgesetzt, ist die geistige Entwicklung verschlechtert, was bis zu 7 IQ-Punkte ausmachen kann (Rauh 2011, Bouchard 2011, Engel 2011). Bio-Nahrungsmittel sind nahezu frei von solchen Pestiziden und ermöglichen daher die bessere geistige Entwicklung.

Krebs

  • Verringertes Auftreten von Krebserkrankungen (Baudry 2018). Dieser Effekt wird auf die verringerte Aufnahme von Pestiziden zurückgeführt.
  • Zusätzlich wurde gezeigt, dass das Risiko für postmenopausalen Brustkrebs, Non-Hodgkin-Lymphom und alle Lymphome reduziert wird,
    je höher der Anteil der Bio-Nahrungsmittel in der Ernährung ist. Vermutet wird, dass die geringere Aufnahme von Pestiziden das Krebsrisiko senkt (Baudry 2018).

Antibiotika-Resistenzen

  • Weniger Krankheitserreger und Multiresistenzen bei Bio-Fleisch: Erheblich weniger Kontaminationen (1% statt 4%) mit potenziell krankheitserregenden Bakterien (Salmonella, Campylobacter, Enterococcus, E. coli) und 56% weniger multiresistente Keime (Innes 2021).
    Antibiotika-resistente Keime sind derzeit für ca. 700.000 Todesfällen pro Jahr weltweit verantwortlich, Tendenz steigend.

Gewicht und Stoffwechsel

  • Regelmäßiges Essen von Bio-Nahrungsmitteln führt zu einem geringeren Risiko für Übergewicht (42% bei Frauen, 36% bei Männern) und Fettleibigkeit (48% bei Frauen und 62% bei Männern). Vermutet wird, dass dies an der verringerten Aufnahme von Pestiziden liegt (Kess-Guyot 2013)

Haut

  • Essen Kinder zwischen 0-2 Jahren mehr als 90% Bio-Produkte, so haben sie ein signifikant geringeres Risiko für Ekzeme (Kummeling 2008).

Lebensdauer

  • In einem mathematischen Modell wurde errechnet, dass die ca. 12% größere Aufnahme sekundärer Pflanzenstoffe durch Bio-Lebensmittel einem 12% gesteigerten Genuss von Früchten und Gemüsen entspricht – was wiederum einer 17 Tage längeren Lebensdauer für Frauen und 25 Tage längeren Lebensdauer für Männer entspricht (Brandt 2011).

4. Bio-Siegel im Vergleich

Seit September 2001 konnte in Deutschland ein Öko-Kennzeichen für Lebensmittel verwendet werden, welches den Kriterien der EG-Öko-Verordnung entsprechen. Im Jahr 2012 wurde das EU-Bio-Siegel (grün mit weißem Blatt aus Sternen) verpflichtend – in Deutschland kann das bekanntere Öko-Kennzeichen (grünes Sechseck mit „Bio“-Vermerk) parallel weiter genutzt werden. Daher finden sich oft beide Siegel auf den Produkten.

Die Begriffe „Bio“ und „Öko“ sind gesetzlich geschützt. Die in dieser Form gekennzeichneten Lebensmittel müssen die Vorgaben der EG-Öko-Verordnung erfüllen. Gleiches gilt für die Formulierungen:

  • kontrolliert biologisch / ökologisch (kbA)
  • biologischer / ökologischer Anbau.
Nicht geschützt und frei verwendbar ohne festgelegte Standards sind:
  • „naturnah“
  • „integrierter Pflanzenbau/Landwirtschaft“
  • „ungespritzt“
  • „unbehandelt“
  • „alternative Haltung“
  • „umweltschonende Landwirtschaft“
  • „kontrollierter Anbau“
  • „frei von nicht deklarationspflichtigen Zusatzstoffen“ (Zusatzstoffe können enthalten sein, müssen aber aufgrund der aktuellen Gesetzgebung nicht genannt werden)

Neben dem EU-Bio-Siegel gibt es noch weitere Anbauverbände mit eigenen Bio-Standards.

Die strengsten Bio-Standards haben aktuell Naturland, Bioland und Demeter, d.h.
der Qualitäts-Anspruch steigt von EU-Bio über Naturland/Bioland bis zu Demeter.

Konventionelles Produkt EU-Bio-Siegel Naturland Bioland Demeter
Nutzung/Vorkommen weltweit international international Deutschland International
Betrieb komplett ökologisch bewirtschaftet nein nein ja ja ja
Mindest-Bio-Anteil am Produkt nein 95% 95% 95% 95%
Keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel nein ja ja ja ja
Mindestens 1x jährlich Kontrolle nach EG-Öko-Verordnung nein ja ja ja ja
Gesamter Stickstoff-Eintrag je Hektar und Jahr unbegrenzt 170 112 112 112
Keine löslichen mineralischen Dünger nein ja ja ja ja
Erlaubte Zusatzstoffe (E-Nummern) über 300 ca. 50 ca. 20 ca. 20 ca. 20
Einsatz von Nitritpökelsalz Natriumnitrit (E 250)
Natriumnitrat (E 251)
Kaliumnitrat
Natriumnitrit (E 250)
Kaliumnitrat
nur in nicht erhitzten Produkten erlaubt verboten verboten
Einsatz von Gentechnik erlaubt bis zu 0,9 % zufällige oder technisch unvermeidare GVO verboten verboten verboten
Verzicht auf ionisierende Strahlung zur Konservierung ja ja ja ja ja
Verzicht auf Stabilisatoren, Phosphate, künstliche Farbstoffe ja ja ja ja ja
Besonderes obligatorische Sozialrichtlinien; Zusatzzertifizierung Naturland Fair;
Bio-Aquakultur/Wildfisch
legt Wert auf Regionalität; Bio-Aquakultur obligatorische Tierhaltung

Tierhaltung und Tierfütterung bei verschiedenen Bio-Siegeln

EU-Bio-Siegel Naturland Bioland Demeter
Biofutter 95% 100 % bei Rindern; bei Geflügel/Schwein bis zu 5 % ausgewähltes, konventionelles Eiweißfutter bei Geflügel bis zu 5 % ausgewähltes, konventionelles Eiweißfutter 100%
Verbot präventiver Gabe von Antibiotika und Wachstumsförderern ja ja ja ja
Verbot von Fischmehl zur Fütterung nein Bei Jungtieren von Geflügel/Schwein ist Fischmehl aus nachhaltigen Quellen erlaubt. ja ja
Erlaubte Hennenzahl/ha 230 140 140 140
Max. Zahl der Masthähnchen/ha 580 280 280 280
Max. Zahl der Mastschweine/ha 14 10 10 10
Legehennen pro Gebäude bis zu vier getrennte Stalleinheiten à 3.000 bis zu zwei getrennte Stalleinheiten à 3.000 3.000
Tiertransporte innerdeutsch: 8 h, europäisch: 9 h in Intervallen (also nach einer Pause wieder 9 h) (TierSchTrV) max. 4 h / 200 km max. 4 h / 200 km Leitlinien werden erarbeitet (Stand Mai 2020)
Besonderheiten zum Tierwohl Column 2 Value 9 jährliche Tierwohlkontrolle, ausführliche Richtlinien für Transport & Schlachtung jährliche Tierwohlkontrolle Kühe behalten ihre Hörner

Quelle: https://www.hypo-a.de/gesundheitstipps/kueche-und-ernaehrung/biosiegel.html

Fisch-Gütesiegel

Regelmäßiger Fischverzehr wird oft als gesund empfohlen – dem gegenüber stehen jedoch Haltungs-, Fütterungs- und/oder Fangmethoden, die für die Fische und andere Wassertiere problematisch sein können.

Daher wurden verschiedene Siegel entwickelt, die Einblick in die Art der Fischhaltung und des Fischfangs geben.
Naturland und Bioland haben auch hier wieder die strengsten Kriterien. MSC und FOS sind ebenfalls hoch in den Standards.

Gütesiegel Fischart Nachhaltige Fischerei Unabhängige Kontrolle Initiator Besonderes
MSC (Marine Stewardship Council) Wildfisch Ja, aber Massenfischerei und Beifang nicht komplett ausgeschlossen ja 1996, WWF und Unilever
FOS (Friend of the Sea) Wildfisch, Aquakulturen Ja, inkl. Ausschluss von Beifang und Massenfischerei, Schutz Meeresboden noch nicht vollständig Pablo Bray („Dolphin Safe“) Kleine Betriebe, traditionelle Fischerei
EU Bio-Logo Aquakultur Fütterung und Haltung nach EU-Bio-Richtlinien EU keine Hormone, keine Medikamente im Futter
ASC (Aquaculture Stewardship Council) Tilapia, Pangasius, Lachs, Garnelen, Forellen, Muscheln Ja. Futterquelle muss transparent sein, kann aber gentechnisch verändert sein. Kranke Tiere erhalten Medikamente (Antibiotika). Wasserqualität und Kulturendichte sind vorgegeben. WWF; inzwischen unabhängig Soziale Standards für Mitarbeiter
GGN by GlobalGAP Aquakultur Ja. Über die 13-stellige Identifikationsnummer kann die Herkunft des Fischs ermittelt werden. Kriterien: Tierwohl, Arbeitsbedingungen, Umwelt und Lebensmittelsicherheit in den Fischereibetrieben. B2B-Siegel
Naturland Wildfisch Wildfisch Ja. Verzicht auf umweltschädigende Fangmethoden, Gentechnik und künstliche Zusätze. Möglicherweise Beifang von Seevögeln und Schweinswalen in einigen Gebieten. Kriterien strenger als EU-Bio-Siegel. Sozialrichtlinien für Fischer und Angestellte
Naturland Aquakultur Aquakultur Ja. Naturnahe Anlagen mit viel Platz. Einsatz von Hormonen verboten. Kriterien strenger als EU-Bio-Siegel. Sozialrichtlinien für Fischer und Angestellte
Bioland Friedfische Nur Friedfische (z.B. Karpfen) Ja. Rein pflanzliches, nicht industriell hergestelltes Futter. Niedrige Besatzungsdichte, naturbelassene Teiche, Verzicht auf mineralische Düngung. Strengere Kriterien als EU-Bio-Siegel.
WWF Pandabär Nachhaltiger Fischfang Unklar. Wird vom WWF befürwortet, aber ohne eigene Kriterien oder Standards. Durch Kooperationen mit Handelsketten wird die Unabhängigkeit immer wieder in Frage gestellt. nein WWF

Quelle: https://www.falstaff.de/nd/msc-asc-ggn-co-die-wichtigsten-fisch-guetesiegel/

Bienenhaltung und Honig

Die Zahl der Imker, die sich nach Vorgaben von Bio-Verbänden richten wächst. Eine Besonderheit liegt bei Demeter vor, die deutlich darüber hinaus, das Bienenvolk als Gesamtorganismus begreift und das Leben der Bienen so natürlich („wesensgemäß“) wie möglich gestaltet.

Foto: Pixelio

Parameter Konventionell EU-Bio Bioland Demeter
Vermehrung Kunstschwarm, Brutableger Kunstschwarm, Brutableger Kunstschwarm, Brutableger Schwarmtrieb
Brutraumwaben Kunststoff-, Wachsmittelwände Bio-Wachsmittelwände Bioland-Wachsmittelwände Naturwabenbau
Brutverteilung so viele Brutraumzargen, wie gewünscht so viele Brutraumzargen, wie gewünscht so viele Brutraumzargen, wie gewünscht 1 Brutraum
Königinnen künstliche Besamung, Flügelschneiden;
Zukauf von Königinnen, Absperrgitter, Halten mehrerer Königinnen
Zukauf von Königinnen, Absperrgitter, Halten mehrerer Königinnen Zukauf von Königinnen, Absperrgitter, Halten mehrerer Königinnen Schwarm oder Umweiselung
Fütterung Zucker und Ersatzpollenstoffe Bio-Zucker Bio-Zucker Bio-Zucker mit 10% Honig-Anteil
Rassen Leistungsrassen Leistungsrassen Leistungsrassen Standortangepasste europäische Rassen
Honigverarbeitung Lagerung auch in Kunststoff Lagerung auch in Kunststoff Honigverarbeitung <40°C
Lagerung auch in Kunststoff
Honigverarbeitung <35°C
Keine Lagerung in Kunststoff

Quelle: Buch „Ökologische Bienenhaltung – Die Orientierung am Bien“, Kosmos-Verlag

Rohkost-Siegel

Rohkostqualität spielt für immer mehr Menschen eine wichtige Rolle:

  • durch die schonende Produktion und Verarbeitung bleiben mehr Nährstoffe erhalten,
  • Saaten wie Buchweizen, Linsen, Hanfsamen etc. sind noch keimfähig. Sie liefern nach dem Keimvorgang noch mehr Nährstoffe und enthalten weniger „Antinährstoffe“,
  • für Anhänger der Rohkost-Küche ist Rohkostqualität der Zutaten ein Muss.

Zunehmend werden Nahrungsmittel als „Rohkost“ ausgewiesen, die nur in Teilen tatsächlich Rohkost-Qualität haben:

  • Die Verarbeitung kann ohne Hitzezufuhr sein, aber wenn die Zutaten nicht ebenfalls Rohkost sind, ist der Effekt gering.
  • Rohstoffe sind gelegentlich durch unkontrollierte Trocknung zu stark erhitzt.
  • Verarbeitete Nahrungsmittel enthalten möglicherweise nur einige Zutaten in echter Rohkostqualität – andere, wie raffinierte Öle sind es nicht.

Der Gründer der Firma „Keimling Naturkost“, Winfried Holler, hat mit weiteren Partnern aus diesem Grund ein eigenes Gütesiegel erstellt: „Really-Raw„.

Parameter Really Raw Bedingungen
Anbau und Herstellung zertifizierter Bio-Standard
Höchsttemperatur bei Erhitzung maximal 45°C, auch von Bestandteilen
Temperaturkontrolle bei Transport und Lagerung
Verarbeitung schonend, ohne Denaturierung der Moleküle
Enzyme und Nährstoffe maximaler Erhalt
Nachverfolgung von Ernte bis Auslieferung ja
Kontrollen ja, unabhängige

Bio-Händler regional finden

Auch der Wunsch nach Einkauf im regionalen Umfeld wächst. Verschiedene Apps und Webseiten helfen dabei, die passenden Anbieter zu finden.

Regio-App

Regionale Lebensmittel und Speisen lassen sich über die „RegioApp“ finden. Dort sind Einzelhändler, Hofläden, Wochenmärkte, Gastronomie-Betriebe und Direktvermarkter gelistet – sofern sie ein Bio-Siegel haben, wird dies ebenfalls angezeigt.

Die Listung erfolgt nach der Entfernung vom Suchort bzw. Standort, inklusive genauer Adresse (für die Navigationsfunktion). Die meisten Einträge zeigen die jeweilige Produktpalette und Öffnungszeiten. Es werden Details zur Herstellung der der Produkte genannt, oder von welchem Lieferanten diese stammen.

Die App ist 2013 vom Bundesverband der Regionalbewegung mit der Unterstützung des Bezirks Mittelfrankens entwickelt worden und hat sich inzwischen auf das gesamte Bundesgebiet ausgeweitet. Weitere Infos unter: https://www.regioapp.org/.

Marktschwärmerei

Ursprünglich startete in Frankreich 2011 die Idee der Online-Direktvermarktung mit „La Ruche Qui Dit Oui“ (Der Bienenkorb, der ja sagt), seit 2014 gibt es dieses Konzept als „Marktschwärmer“ in Deutschland. Das Sortiment umfasst Gemüse, Obst, Fleisch, Brot/Backwaren, Molkereiprodukte, Feinkost. Die meisten Produkte kommen aus biologischem Anbau und artgerechter Tierhaltung.

Die Plattform Marktschwärmer schafft eine direkte Verbindung zwischen Erzeugern (Bauern, Lebensmittel-Handwerker, kleine Manufakturen der Region) und Verbrauchern einer Region. – meist mit einem Transportweg unter 40 km.
Die Bestellung wird im Onlineshop aufgegeben und dann einmal wöchentlich vor Ort in der jeweiligen „Schwärmerei“ abgeholt. Oft ist auch. ein Lieferservice verfügbar. Weitere Infos unter: https://marktschwaermer.de/de 

Europäischer Tropenfrucht-Kalender

Im Süden Spaniens gibt es Regionen, die tropischen Landschaften gleichen. Einige Landwirte haben dort begonnen, exotische Früchte anzubauen.

  • Der erste Vorteil: Reduzierung des CO2-Fußabdrucks, denn die Avocado, Mango, Papaya und Co. müssen nicht mehr von anderen Kontinenten nach Europa transportiert werden.
  • Zweiter Vorteil: Zusätzlich produzieren diese Landwirte in der Regel mittels nachhaltiger Bio-Produktion
  • Dritter Vorteil: Es gibt häufig eine Direktvermarktung, d.h. Bestellungen sind dort direkt möglich – und die Früchte kommen frisch vom Baum oder Strauch per Post, ohne Plastik, nach Hause.

Unter dem Stichwort #tropiterranean können die Landwirte gefunden werden. Über die Plattform „crowdfarming.com“ können einzelne Kisten gekauft oder „Adoptionen“ durchgeführt werden, die den Direktvermarktern eine bessere Planungsmöglichkeit bieten und Verschwendung minimieren.

Wann hat was Saison in den „spanischen Tropen“?

Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Avocado A A A A A A A A
Mango M M M
Papaya P P P P P P P
Maracuja M M M M M M
Zimtapfel Z Z Z Z Z
Drachenfrucht D D D D D

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Brainfood-Einkaufsquellen in Bio-Qualität: Für Tipps hier klicken.

Foto: Pixabay

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