Etwa jeder Dritte der älteren Erwachsenen stirbt an einer Demenzerkrankung wie Alzheimer. Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle in der Prävention – aber kann ein einzelnes Lebensmittel schon etwas bewirken? Eine aktuelle, sehr umfangreiche Studie hat Antworten auf diese Frage gefunden.

In diesem Artikel erfahren Sie:

  • Hat der langjährige Verzehr von Olivenöl einen schützenden Effekt auf das demenzbedingte Sterberisiko?
  • Welche Verzehrmenge ist wirksam?
  • Was passiert, wenn andere Fette gegen Olivenöl ausgetauscht werden?
  • Wie finden Sie ein hochwertiges Olivenöl? – Mit Insider-Tipps!

Zunehmende Sterblichkeit aufgrund von Demenzerkrankungen wie Alzheimer –
und Olivenöl als ein Schlüssel zur Lösung?

Olivenöl ist ein zentraler Bestandteil der Mittelmeerernährung, die als besonders gesundheitsförderlich gilt.

Olivenöl wird eine entzündungshemmende und nervenschützende Wirkung aufgrund seines hohen Gehalts an der einfach ungesättigten Fettsäure Ölsäure und anderen Verbindungen mit antioxidativen Eigenschaften wie Polyphenolen und Vitamin E zugeschrieben.

Bekannt ist auch, dass die langjährige Aufnahme von Olivenöl in Kombination mit der Mittelmeerernährung im Vergleich mit einer fettarmen Kontrollernährung eine bessere kognitive Leistung zur Folge hat. Liegen solche Effekte an der Mittelmeerernährung oder spielt insbesondere das Olivenöl eine wichtige Rolle?

In der aktuellen Studie von Tessier et al. aus dem Mai 2024 wurde der Zusammenhang zwischen Olivenölverzehr und demenzbedingter Sterblichkeit in zwei großen Studiengruppen in den USA untersucht – mit über 92.000 Personen.

Dabei wurde auch die Qualität der Ernährung berücksichtigt. Zusätzlich wurde abgeschätzt, wie sich das demenzbedingte Sterblichkeitsrisiko ändert, wenn andere Nahrungsfette wie Margarine, Butter oder Mayonnaise durch eine entsprechende Menge Olivenöl ersetzt wird.

Ergebnisse

  • Der Verzehr von mindestens 7 g Olivenöl pro Tag ist mit einem 28% geringeren Risiko eines demenzbedingten Todes verbunden.
  • Dieser Effekt ist unabhängig von der Qualität der Ernährung, dennoch gibt es Hinweise, dass eine höhere Ernährungsqualität in Verbindung mit mindestens 7 g Olivenöl am Tag einen noch größeren Effekt erzielen kann (32% Risikoreduktion).
  • Der Ersatz von nahrungsbedingten Fetten durch Olivenöl wurde in Substitutions-Analysen bewertet:
    • werden 5 g Margarine pro Tag durch die gleiche Menge Olivenöl ersetzt, sinkt das Risiko einer Demenzsterblichkeit um ca. 8%
    • werden 5 g Mayonnaise pro Tag durch die gleiche Menge Olivenöl ersetzt, sinkt das Risiko einer Demenzsterblichkeit um ca. 14%
    • Der Ersatz von Butter durch Olivenöl hat keinen Effekt auf das demenzbedingte Sterberisiko
  • Die Olivenöleffekte waren bei Frauen besonders gut ausgeprägt.

Studien-Design

  • Prospektive Kohortenstudie aus der Nurses‘ Health Study (NHS) und der Health Professionals Follow-Up Study (HPFS)
  • 92.383 Teilnehmer
  • Teilnehmer zu Beginn (1990) frei von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs
  • Beobachtungszeitraum: 28 Jahre
  • Untersuchungsmethode: Fragebogen alle 4 Jahre zur Häufigkeit der Olivenölaufnahme in 4 Kategorien: Nie oder seltener als einmal pro Monat; Bis 4,5 g/Tag; über 4,5 bis 7 g/Tag; mehr als 7 g/Tag
  • Bewertung der Nahrungsqualität nach zwei Methoden: Alternative Healthy Eating Index (AHEI), ein Ernährungsqualitäts-Score, der die Einhaltung einer gesunden Ernährung bewertet; Mittelmeerdiät-Score (Alternativer Mittelmeerindex) (AMED), ein Ernährungsqualitäts-Score, der die Einhaltung der Mittelmeerdiät bewertet
  • Ergebnisanalyse: Demenzbedingter Tod, aus den Sterberegistern ermittelt

Mögliche Mechanismen von Olivenöl auf das Gehirn und die Demenzprävention

Leichte kognitive Beeinträchtigung, Alzheimer-Krankheit und verwandte Demenzerkrankungen werden mit einer vermehrten Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke in Verbindung gebracht, die möglicherweise das Eindringen neurotoxischer Moleküle in das Gehirn ermöglicht. Tier- und Humanstudien haben gezeigt, dass Phenolverbindungen in Olivenöl, insbesondere in nativem Olivenöl extra, Entzündungen und oxidativen Stress abschwächen und die Funktion der Blut-Hirn-Schranke wiederherstellen können, wodurch Amyloid-Beta und Tau-bedingte Pathologien im Gehirn reduziert und die kognitive Funktion verbessert werden.

Olivenöl könnte die Demenzsterblichkeit zusätzlich durch die Verbesserung der Gefäßgesundheit senken. Denn Olivenöl verbessert auch die Endothelfunktion (Gefäßwände), sorgt für eine gesunde Blutgerinnung, einen verbesserten Fettstoffwechsel, weniger oxidativen Stress und verringerte Entzündungen.

Welche Info fehlt?

In der Studie von Tessier et al. konnte nicht zwischen verschiedenen Olivenölsorten oder der Gehalt an Polyphenolen unterschieden werden.

Da sich aber noch bessere Werte in der Reduktion des demenzbedingten Sterberisikos bei hochwertigerer Ernährung abzeichnen, liegt die Vermutung nahe, dass hochwertigere Olivenöle besser schützen als Olivenöle geringer Qualität.

Die Auswahl eines hochwertigen Olivenöls

Die günstige Wirkung von Olivenöl auf die Gehirnleistung und Demenzprävention sind auf wissenschaftlicher Ebene offensichtlich. Auch scheint die Qualität eine Rolle zu spielen.

Wie findet man in der riesigen Auswahl an Olivenölen und vor dem Hintergrund einer Branche, die durchaus einige Betrugsskandale aufweist, ein hochwertiges und gesundheitsförderliches Öl?

Um diese Frage zu klären, habe ich Elke Quodt befragt. Sie baut in Apulien, Italien, in regenerativer Landwirtschaft gemeinsam mit ihrer Familie Oliven an. Ihr Olivenöl habe ich vor einigen Jahren auf einer Fachkonferenz kennengelernt – und war spontan verblüfft über die Qualität. Denn viele Anbieter preisen ein „Top-Olivenöl“ an – aber der Flascheninhalt entspricht dem nicht allzu oft. Bei OliveLove war es erkennbar anders, ein echtes Spitzenöl.

Ich habe im Lauf der Jahre verfolgt, mit welcher wissenschaftlichen Expertise, körperlichen Anstrengung und größter Hingabe für Qualität die Familie Quodt mit „Prodotti Amano“ immer wieder aufs Neue ein herausragendes Olivenöl produziert und mit entsprechenden Laborzertifikaten die Werte jährlich belegt (einsehbar auf www.prodottiamano.com).

Elke Quodt kennt sich in der „Olivenöl-Szene“ bestens aus und gibt uns nun einen Einblick.

Olivenöl – ein Blick hinter die Kulissen

Interview mit Elke Quodt von Prodotti Amano

Sabine Paul: Olivenöl wird von Fachleuten und in verschiedensten Ernährungsformen hochgeschätzt. Zunehmend belegen Studien die positiven Wirkungen bezüglich kardiovaskulärer Erkrankungen, Diabetes – und nun auch als Alzheimer-Prophylaxe. Aber wie finde ich im modernen „Olivenöl-Dschungel“, ein hochwertiges Olivenöl? Die Supermarktregale quillen über, gefühlt haben alle Anbieter „nativ extra“, einen Preis gewonnen und bieten das beste Öl weit und breit an. Sind solche Öle wirklich gleichwertig?

☑️ Elke Quodt: Du hast Recht. Olivenöl ist nicht gleich Olivenöl. Der Betrug, der mit Olivenöl betrieben wird, bestätigt durch zahlreiche Skandale, ist grenzenlos und die Verbraucher sind oft hoffnungslos überfordert, wenn sie vor dem Regal stehen. Und das nicht nur im Supermarkt – auch im Feinkostladen, im Bioladen und sogar im Fachhandel ist die Auswahl und die Verwirrung groß. Die Verbraucher und die Verkäufer kennen ein paar Schlagwörter, an denen sie sich orientieren, etwa solche wie „kaltgepresst“, „handgepflückt“, „sortenrein“, “prämiert“ „nativ extra“ oder „bio“, die im verwirrenden Dschungel der zahllosen Olivenöle vermeintlich Orientierung geben. Also erstmal ein paar Worte dazu, was hinter den Begriffen steckt – und ob sie als Qualitätskriterium taugen:

  • Kaltgepresst und Erstpressung: Mit diesen Begriffen werden leider immer noch heftig Kunden geködert. Kalt wird seit hundert Jahren jedes Olivenöl gepresst. Seit Erfindung der Hydraulischen Presse wird nicht mehr heiß (über 27 Grad) gepresst. Genauso verhält es sich mit der sogenannten „Erstpressung“. Mehrere Pressungen gibt es seit Urzeiten nicht mehr. Feine Nuance: Qualitätsproduzenten versuchen unter 25 Grad zu bleiben – der Qualität und des Geschmacks zuliebe. In modernen Mühlen wird nicht mehr gepresst, sondern mittels Decanter unter Sauerstoffentzug durch Zentrifugen extrahiert. Wenn man weiß, dass ein auf „Extra Vergine“ geprüftes Olivenöl die Kalt-Zentrifugierung voraussetzt, wird dieser „Qualitätsbegriff“ noch mehr zur Farce.
  • Handgepflückt: Klingt zwar sehr romantisch, meditativ, traditionell und natürlich, führt nur leider nicht zu einem hochwertigen Olivenöl. Der Grund: Es dauert viel zu lange, bis die Oliven alle vom Baum sind. Ab dem Moment, wenn die Olive unverletzt vom Baum gepflückt wird, läuft die Uhr. Innerhalb weniger Stunden muss die Ernte des Tages zu Öl verarbeitet werden. Das ist niemals durch Handernte zu schaffen. Gerne wird deshalb der Baumrüttler eingesetzt. Dieser lässt den Baum kurz vibrieren, damit die Oliven in das ausgelegte Netz oder einen Schirm fallen. Das geht ruckzuck und garantiert keinen Zeitverlust. Allerdings wird bei dieser Methode oft die Baumrinde verletzt, was langfristig nicht dienlich ist. Außerdem hat sich uns gezeigt, dass sehr viele Oliven am Baum hängen bleiben, wenn man so früh erntet, wie wir es tun, da die Oliven dann noch nicht reif sind. Deshalb hat sich für uns die frühe Ernte mit den elektrischen Handschüttlern bewährt.
  • Sortenrein: Leider auch pures Marketing. Es kommt nicht auf die Sorte an. Es gibt tausende Olivensorten. Der Geschmack eines Olivenöls wird durch den Zeitpunkt der Ernte, die Geschwindigkeit der Ernte und durch die Feinjustierung bei der Zentrifugierung in der Mühle erreicht. Wenn Sorten gemischt werden – was die Regel ist, da in einem Hain meistens mehrere Sorten gepflanzt sind – ist es nur wichtig, dass alle Oliven in etwa den gleichen Reifegrad haben, nämlich noch grün bis lila sind.
  • Prämiert: Es gibt unzählige Olivenöle, die Jahr für Jahr mit tollen Preisen und Medaillen prämiert werden. Leider sind diese Auszeichnungen kein Garant für die Qualität eines Öls. Mittlerweile hat es sich herumgesprochen, dass es sich auch in diesem Bereich um ein Geschäftsmodell handelt. Hohes Preisgeld – hoher Preis! Oft wird auch für die Prämierung eine kleine Sonderernte frühzeitig gemacht und die große Masse wird ein bis zwei Monate später geerntet, denn da ist der Ertrag viel höher. Die Qualität ist dann jedoch bestimmt nicht mehr dem Prädikat entsprechend.
  • Biologischer Anbau: Ein Olivenöl, das biozertifiziert ist, erfüllt ein einziges, wenn auch sehr wichtiges Kriterium: Es enthält keine Chemie. Darauf kann man sich verlassen.
  • Extra Vergine bzw. Nativ Extra: Mit diesem Begriff wird der größte Lebensmittel-Schwindel in Europa betrieben. Inflationär steht praktisch auf jeder Olivenölflasche „Extra Vergine“ oder zu deutsch „Nativ Extra“. Leider ist diese Kategorie höchster Güte nicht vom Gesetzgeber geschützt. Dies gilt auch für biologisch zertifizierte Öle. Auch hier gibt es unzählige schwarze Schafe auf dem Markt. Apropos schwarz: Wenn die Olive sich im Verlauf ihrer Reifung schwarz verfärbt, ist sie bereits so oxidiert, dass niemals ein extra natives Olivenöl gewonnen werden kann. Das jedoch ist genau der Reifegrad, bei dem 95% aller Hersteller ernten. Der Grund ist, dass der Ertrag mit diesen reifen Oliven um das 4-5 fache höher ist, als zu einer sehr frühen Ernte Anfang bis Mitte Oktober, wenn die Olive noch grün bis lila ist und ein Spitzen-Öl verspricht. Gerade in der Bio-Mühle ist man entsetzt, wenn man sieht, was hier alles landet. Was nach Abfall aussieht, steht als Bio-Olivenöl ein paar Monate später im Bioladen-Regal. Qualität spielt keine Rolle. Auf dem Etikett steht allemal „Extra Vergine“.
  • Mindesthaltbarkeitsdatum: sagt leider nicht sehr viel über den Zustand des Öles aus. Vorschrift ist, dass MHD nicht später als 18 Monate nach der Abfüllung liegen darf. Nur – ein minderwertiges Olivenöl, oder ein Olivenöl in hellen, durchsichtigen Flaschen kann durchaus schon viel früher ranzig werden. Auch ein Öl, das nicht kühl und dunkel gelagert wird, kann früher schlecht werden. Vice versa kann ein hochwertiges Öl durchaus nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums noch super stabil sein und gut und gerne noch ein Jahr länger halten. Die Haltbarkeit hängt vor allem von der Menge der Polyphenole (Antioxidantien) ab.

Sabine Paul: Aber gibt es dann überhaupt Kriterien, die aussagekräftig sind? 

🤔 Elke Quodt: Zum Glück ja. Wie schon erwähnt, ist die Biozertifizierung ein Garant, dass der Hain ohne chemische Mittel gepflegt wird. Um allerdings sicherzustellen, dass es sich bei dem aktuellen Olivenöl der wirklich um ein Bio-Produkt handelt, sollte man auf der Website des Herstellers (oder auf Nachfrage) zwei wichtige Labor-Dokumente zur aktuellen Ernte einsehen können:

  • die aktuelle Biozertifizierung und
  • die aktuelle Extra Vergine Zertifizierung. Etwa 60 Werte (u.a. Polyphenole, freie Fettsäuren, Peroxid-Zahl, K-Werte, Vitamin E, Fettsäureprofil) werden im Labor untersucht, die alle ohne Gnade im grünen Bereich liegen müssen, um die harte Prüfung zu bestehen. Darüber hinaus wird das Öl von einem Verkoster-Gremium (Panel) sensorisch geprüft. Erst dann erhält das Olivenöl den ersehnten und schwer verdienten Höchste-Güte-Stempel.

Leider sind es bei den Bio-Olivenölen nur 2% und bei den andern nur 5%, die „Extra Vergine“ auf dem Etikett und in der Flasche haben. Es ist also angeraten, wirklich zurecherchieren, was die Laborberichte aussagen.

Ein aktueller Laborbericht, einsichtig für den Kunden, ist die einzige Möglichkeit, die der aufrichtige Olivenöl-Hersteller hat, um sich von der Masse der unehrlichen Hersteller abzuheben. Und eines ist sicher: Wer dieses Prädikat erfüllt, will auch, dass der Kunde das erfährt.

Sabine Paul: Das klingt nach viel Know-how in Anbau und Verarbeitung, damit die Olivenernte tatsächlich und laborbelegt zu einem hochwertigen Öl führt. Wie wird denn ein solches Spitzenöl hergestellt? 

⚙️ Elke Quodt: Ein hochwertiges Olivenöl herzustellen ist keine Selbstverständlichkeit und mit hohen Kosten verbunden. Viele Faktoren spielen eine Rolle, zum Beispiel:

  • Der Zeitpunkt der Ernte muss sehr früh sein. Die Olive soll gerade ihre Farbe von grün zu lila wechseln. Das ist meist Anfang Oktober schon soweit. Die Ernte muss rasend schnell gehen – jeden Tag das gleiche Prozedere: Von 5 Uhr morgens bis 14 Uhr Olivenernte, dann rasch zur Bio-Mühle und am frühen Abend muss das Öl aus dem Hahn fließen. So läuft jeder Tag ab, bis alle Oliven geerntet sind. Einfacher ist es (und so wird es von den meisten gemacht), alle Oliven zu ernten und nach Tagen die Mühle aufzusuchen. Nur – solch ein Öl kann keinem Labortest standhalten, da die Oxidation dann schon zu fortgeschritten ist.
  • Dann die Lagerung: Das frische zentrifugierte Olivenöl kommt sofort in einen Edelstahlsilo und lagert dort unter Sauerstoffentzug 4-6 Wochen, damit sich die Sedimente absetzen können. Dann muss das Öl in der biozertifizierten Mühle abgefüllt werden – natürlich in dunklen Flaschen. Die Lagerung danach soll kühl und dunkel sein.

Sabine Paul: Lässt sich dieser aufwändige Prozess auch an den Inhaltsstoffen eines hochwertigen Extra Vergine Olivenöls (EVOO) ablesen?

📋 Elke Quodt: Die kostbaren Inhaltsstoffe von echtem EVOO sind vor allem die sekundären Pflanzenstoffe, insbesondere die Polyphenole. Sie schützen zu allererst den Baum, seine Blätter und Früchte vor eventuellen Feinden wie Parasiten, Pilzen und Insekten. Je mehr Polyphenole dann durch die frühe Ernte und die schnelle Verarbeitung sich im Olivenöl befinden, desto haltbarer und medizinisch-gesundheitlich wertvoller ist das Öl. Je mehr Polyphenole im Öl sind, um so besser trägt das Öl zum Schutz vor freien Radikalen bei.

Die Vorschrift für ein extra natives Olivenöl: Mindestens 250 mg/kg Polyphenole. Ein absolutes Spitzenöl hat über 500 mg/kg Polyphenole. Weiterhin liefert ein Spitzenöl jede Menge Vitamin E und Provitamin A. Auch diese Werte lassen sich aus den Laborberichten ablesen.

Sabine Paul: Das ist gesundheitlich gesehen ein richtiger Schatz. Darf ich ein so hochwertiges Öl überhaupt erhitzen?

🔥  Elke Quodt: Viele Verbraucher meinen, dass ein hochwertiges Olivenöl „zu schade“ zum Braten sei oder gar, dass es nicht erhitzt werden dürfe. Beides ist falsch. Olivenöl besteht im Wesentlichen aus Ölsäure, einer Fettsäure mit einer einzigen Doppelbindung (daher der Begriff: einfach ungesättigt) und ist daher wesentlich weniger oxidationsgefährdet als Fettsäuen mit 2 oder 3 Doppelbindungen (mehrfach ungesättigt). Der Sauerstoff findet bei Olivenöl nur einen Angriffspunkt. Die hohe Zahl der Polyphenole verstärken zudem die Widerstandskraft des Öls gegen oxidative Schäden. Das heißt, je mehr Polyphenole das Öl besitzt, desto höher kann man es erhitzen.

So sind 200°C für ein hochwertiges Extra Vergine Olivenöl völlig vertretbar. Vom Erhitzen minderwertiger Olivenöle rate ich allerdings wirklich ab. Der Rauchpunkt bei solch einem Öl ist schon bei viel niedriger Temperatur erreicht. Transfette sind dann vorprogrammiert.

Sabine Paul: Wie schmeckt ein hochwertiges Olivenöl – kann ich am Geschmack und vielleicht auch am Duft oder Mundgefühlt erkennen, ob wirklich Hochwertiges in der Flasche steckt?

😋 Elke Quodt: Eines der höchsten Ziele der modernen Olivenöl-Produzenten sollte es sein, so viel Polyphenole wie möglich ins Öl zu retten. Je höher dieser Polyphenolwert ist, desto schärfer ist der Geschmack des Öls. Hast du schon einmal in eine Olive gebissen, die direkt vom Baum kommt? Krass bitter! Ein hochwertiges Öl schmeckt scharf und etwas bitter – und löst ein gewünschtes Kratzen im Hals aus. So soll es sein! Milde Olivenöle sind schon stark oxidiert und tragen nichts zu einer gesunden Ernährung bei. Der Duft von Olivenöl ist frisch, nach grünem Gras. Hochwertiges Olivenöl ist samtig am Gaumen.

Sabine Paul: Immer mehr Menschen entdecken Olivenöl auch für die Hautpflege. Was ist deine Erfahrung?

🧴 Elke Quodt: Ja, ein hochwertiges Olivenöl kann auch im Bereich der Schönheit und Hygiene vieles bewirken. Als Body-Öl zieht es schnell ein und gibt der Haut eine große Portion Gesundheit. Das bekannte Ölziehen am Morgen mit hochwertigem Olivenöl wehrt Viren und Bakterien ab und stärkt das Immunsystem.

Sabine Paul: Die Olivenölpreise sind in die Höhe gegangen – aber es gibt noch immer eine große preisliche Spanne. Was kostet mich ein gesundheitlich wertvolles Olivenöl?

💶 Elke Quodt: Man muss sich im Klaren sein, dass ein hochwertiges Olivenöl nicht billig hergestellt werden kann. Die korrekte Pflege von Olivenhainen ist sehr aufwendig und kostenintensiv. Der Ertrag im frühen Oktober ist nur circa ein Fünftel verglichen mit dem Ertrag zwei – drei Monate später, wenn die Oliven bereits schwarz und somit oxidiert sind. Genau dann ernten die allermeisten Olivenbauern.

Im Umkehrschluss dazu ist leider ein hochpreisiges Olivenöl nicht automatisch hochwertig. Nur das aktuelle Zertifikat für Biologischen Anbau und das aktuelle Jahrgangs-Zertifikat für das Gütesiegel „Extra Vergine“ garantieren, dass man ein Produkt erworben hat, das seinen Preis wert ist.

Sabine Paul: Das macht Sinn – und lässt sich ja zum Glück überprüfen.
Zusammengefasst also: 1. Bio-Qualität, belegt mit aktuellem Zertifikat, 2. Nativ extra, belegt mit aktuellem Laborbefund, 3. Polyphenolwert mindestens 250 mg/Liter, belegt mit aktuellem Laborbefund. Eine Orientierung ist damit tatsächlich möglich und die Freude über ein solches Top-Öl dann sicher groß.
Was möchtest du Olivenöl-Fans dazu noch mit auf den Weg geben?

🔝 Elke Quodt: Wenn ihr ein kostbares und köstliches Olivenöl gefunden habt, genießt es in Fülle. Es ist ein echtes Superfood, es passt zu nahezu allen Speisen und bringt mit seinem einzigartigen Geschmack das gewisse Etwas, das i-Tüpfelchen und jede Menge Gesundheit auf euren Teller.

✨ Sabine Paul: Das kann ich absolut bestätigen. Liebe Elke, ich danke dir ganz herzlich für diesen erfrischenden und wichtigen Blick hinter die Olivenöl-Kulissen!

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