Nach dem Mittagessen fallen viele ins „Futterkoma“: Müdigkeit, Lustlosigkeit, Schwere im Bauch, manchmal sogar „Nebel im Gehirn“. Das sind ungünstige Voraussetzungen, um die oft wichtigen Aufgaben des Nachmittags mit Elan zu erledigen.

Heute habe ich einen „prickelnden Tipp“ für Sie, der nicht nur für sprudelnde Energie nach dem Essen sorgt, sondern auch das Risiko von neuen Pfunden auf den Hüften drastisch reduziert. Eine aktuelle Studie gibt Einblick, welches Getränk einen entscheidenden Unterschied im Mittagsloch macht. Und keine Angst: Es ist kein Wasser!

In diesem Artikel erfahren Sie:

  • Woher kommt das Mittagsloch?
  • Wie lässt sich ein Futterkoma vermeiden?
  • Aktuelle Studie: ein Geheimtipp fürs Mittagessen gegen die Schwere in Bauch und Kopf
  • Schöne Nebeneffekte am Horizont: weniger Gewicht auf der Waage und bessere Darmfunktion

Das Mittagsloch mit Futterkoma: Woher kommt es?

Wir haben zwei „biologische Geisterstunden“, in denen unser Körper die Leistungskraft reduziert und sich auf Reparatur und Regeneration von Zellen und Organen oder auch auf die Verdauung konzentriert.

Geisterstunde Nr. 1 schlägt gegen drei Uhr nachts. Geisterstunde Nr. 2 erleben wir mittags, meist zwischen eins und halb drei. Dieser innere Rhythmus sorgt also auch ohne Essen dafür, dass wir mit unserer Konzentration und Gedächtnisleistung während der Mittagszeit herunterfahren.

Kommt dann noch eine zünftige Mahlzeit dazu, landen viele in der „Futternarkose“ oder im „Suppenkoma“, wie der Zustand oft genannt wird. Der Bauch ist voll, die Verdauungsorgane laufen Hochtouren – das Gehirn wird mit seinen Funktionen erstmal in die zweite Reihe geschoben. Daher sind wir müde, schlapp, lustlos und überhaupt nicht auf geistige Höhenflüge eingestellt.

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Schlüssel für die Nachmittagsfitness: Blutzucker in Balance

Das erste Geheimnis für einen klaren Kopf und einen leichten Bauch ist ein Blutzucker, der sich auch nach dem Essen im Optimalbereich befindet.

Denn steigt der Blutzucker durch eine Mahlzeit oder einen Snack rasant an, dann hat das empfindliche Einbußen im Gedächtniszentrum zur Folge – und der überschüssige Zucker wird als Fett auf den Hüften, Beinen & Co eingelagert.

Das in der Zwischenzeit produzierte Insulin verursacht einen stark beschleunigten Blutzuckerabfall – und das wiederum führt schnell zum Unterzucker, neuem Heißhunger, Konzentrationsproblemen, schlechter Stimmung.

Wichtig für Ausgeglichenheit, volle Konzentration, ein funkelndes Gedächtniszentrum und einen satten, wohligen Bauch ist also, die Blutzucker-Achterbahn durch das Essen zu vermeiden.

Leichter gesagt als getan, denn Pasta, Lasagne, Pizza beim Italiener, Pommes an der Bude, Reisberge beim Asiaten, Saucen mit Mehlschwitze und andere typische Mittagessen enthalten viele Kohlenhydrate, die flott in die Blutbahn gelangen und die Blutzucker-Achterbahn auf volle Geschwindigkeit bringen.

Glücklicherweise werden immer mehr Zutaten bekannt, die diese Achterbahn abbremsen können. Dazu zählen einige Gewürze, einige wenige Beilagen – und: das Getränk Kombucha.

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Geheimtipp: Kombucha zum Mittagessen

Im Februar 2023 erschien von Atkinson et al. eine Studie, die eine kohlenhydratreiche Mahlzeit (Reis mit Erbsen und Sojasauce) mit verschiedenen Getränken kombinierte und sowohl den Anstieg des Blutzuckers als auch die Insulinausschüttung dokumentierte.

Das Ergebnis: Mineralwasser und zuckerfreie Diät-Limonade (mit Süßstoff gesüßt) haben keinen Effekt. Ein Bio-Kombucha, unerhitzt, lässt demgegenüber die Blutzuckerkurve wesentlich weniger ansteigen und abfallen. Auch die Insulinausschüttung verläuft viel gemäßigter. Und das, obwohl durch das Trinken von Kombucha noch eine Extraportion Kohlenhydrate aufgenommen wird.

Was ist Kombucha? – Es ist ein gesüßter Tee, der durch Milchsäurebakterien, Essigsäurebakterien und eine besondere Hefekultur vergoren (fermentiert) wird. Es entsteht ein aromatisch-säuerliches Getränk, bei dem der Zucker weitgehend durch die Mikroorganismen abgebaut ist und mit Vitaminen und anderen Fermentationsprodukten angereichert wird. Eine „Zweitfermentation“ mit Früchten, Kräutern oder Gewürzen kitzelt besondere Aromen und spezielle Wirkungen hervor. Die Reifung in einer verschlossenen Flasche sorgt für Kohlensäure. Gekühlt ist Kombucha ein erfrischend-prickelndes, aromatisches, fermentiertes Teegetränk.

Foto: Sabine Paul

Für den Alltag relevante Ergebnisse:

  1. Im Gegensatz zur reinen Zuckerlösung führt die Kombination von kohlenhydratreichen Beilagen(wie Reis) mit Hülsenfrüchten (wie Erbsen) zu einem etwas flacheren Blutzucker- und Insulinanstieg und -abfall.
    Tipp: Hülsenfrüchte helfen, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten und sind eine nützliche Beilage (mehr zur Verwendung von Hülsenfrüchten: z.B. hier: Linsen)
  2. Kombucha ist in der Lage, die Blutzucker- und Insulinkurven kohlenhydratreicher Mahlzeiten besser in Balance zu halten und eine Blutzuckerachterbahn deutlich zu reduzieren.
    Tipp: Weitere Daten deuten darauf hin, dass es entscheidend ist, einen Bio-Kombucha, der nicht erhitzt wurde, zu verwenden. Er sollte zudem einen möglichst geringen eigenen Kohlenhydratanteil

Was bedeutet das für das Mittagessen und den frühen Nachmittag?

Wird zum Mittagessen ein unpasteurisierter Bio-Kombucha (ca. 330 ml) getrunken, so reduziert das deutlich die Auswirkung kohlenhydratreicher Mahlzeit auf den Blutzucker und die Insulinausschüttung. In der Stunde nach der Mahlzeit ermöglicht das:

  • ausgeglichenere Stimmung
  • bessere Konzentrationsfähigkeit
  • klarere, frischere Gedanken
  • mehr Motivation
  • leichteres Gefühl im Bauch
  • mehr Energie und „Drive“ für den Nachmittag

Warum empfehle ich Kombucha zum Mittagessen und nicht zum Abendessen?

Kombucha ist zum einen meist koffeinhaltig (durch den enthaltenen Tee).
Zum anderen führt das prickelnde Getränk bei vielen zu einem deutlichen Energieschub.

Gegen Abend sind Koffein und Energieschübe jedoch wenig geeignet, wenn es um ein entspanntes Einschlafen geht.

Daher ist Kombucha aus meiner Sicht perfekt als Begleiter zum Mittagessen, aber nicht gut als Getränk zum Abendessen geeignet.

Die Studie im Detail:

11 gesunde Probanden

Prospektives, randomisiertes, placebo-kontrolliertes Crossover-Studiendesign

Mahlzeit: 50 g verfügbare Kohlenhydrate aus Jasminreis, grünen Erbsen und Sojasauce pro Portion

Positivkontrolle: Glukoselösung (maximaler Blutzuckeranstieg) mit 50 g verfügbarer Glukose pro Portion

Negativkontrollen: Mineralwasser und zuckerfreie Diätlimonade

Untersuchtes Getränk: Bio-Kombucha, nicht erhitzt bei der Herstellung (unpasteurisiert), d.h. es sind noch viele aktive Milchsäurebakterien und Fermentationsprodukte enthalten. Die zusätzlichen Kohlenhydrate durch Kombucha waren 2,7 g in der Portion

Getränkemenge: jeweils 330 ml, während der Mahlzeit aufgenommen

Getränketemperatur: alle Getränke waren gekühlt

Der schöne Nebeneffekt: Kein Fett auf den Hüften ablagern

Wie oben erwähnt, sorgen Blutzuckerspitzen für die Einlagerung des überschüssigen Blutzuckers in Form von Fett im Gewebe. Steigt der Blutzucker aber nur gering an, wird auch nur wenig oder gar kein Fett eingelagert.

Kombucha kann daher helfen, nicht nur den Blutzucker, sondern auch das Gewicht in Balance zu halten.

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Der gesunde Nebeneffekt: Bessere Darmfunktion durch lebendigen Kombucha

Nicht erhitzter Kombucha enthält eine vielfältige Mischung an gesundheitsförderlichen Bakterien und Hefen. Sie unterstützen das Darmmikrobiom bei seinen Aufgaben: Verdauung, Stärkung des Immunsystems, Aussenden günstiger Botenstoffe für eine optimale mentale Leistung oder einen guten Tag-Nacht-Rhythmus, d.h. besseren Schlaf in der Nacht.

In der Bio-Variante kommt ein Kombucha-Tee ohne Pestizide zum Einsatz – auch das ist für ein gesundes Darmmillieu sehr förderlich. Denn Pestizide zerstören das Darmmikrobiom.

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Fazit

  • Ein Glas Kombucha (Bio, unpasteurisiert, geringer eigener Kohlenhydratanteil) ist ein empfehlenswertes Getränk zum Mittagessen.
    Nach meiner Erfahrung genügen bereits 100 ml – in der Studie wurden 330 ml verwendet.
  • Kombucha verringert das Risiko für ein Mittagsloch. Er hält zudem den Blutzucker relativ flach und sorgt so für bessere Gehirnleistung und weniger Gewichtszunahme. Der enthaltene Tee und die Fermentationsprodukte verleihen einen Energieschub.
    „Lebendiger“ Kombucha unterstützt ein gesundes Darmmikrobiom und trägt damit zu einer besseren Verdauung und zusätzlich zur Pflege des „zweiten Gehirns“ und des Immunsystems bei.

Also ran an die Kombucha-Gläser beim Mittagessen!

Weiterführende Empfehlungen

Einkaufstipps für Kombucha

Foto: Pixabay

Bei den NervenPower-Einkaufstipps finden Sie unter „Fermentiertes“ gute Quellen für nicht erhitzten Bio-Kombucha.

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