Petersilie ist zum Deko-Sträußchen auf unseren Tellern verkümmert. Dabei kann sie Erstaunliches für unsere Gesundheit tun: als Brainfood, Stoffwechselbooster und vieles mehr. Also ran an die Petersilie – hier gibt’s Infos und Tipps!

In diesem Artikel

  • können Sie ein Petersilien-Wissensquiz lösen
  • spannende Informationen zur Petersilie und ihrer Wirkung entdecken
  • Rezeptideen als Inspirationsquelle für mehr Power in Küche, Kopf und Körper genießen

1.  Kennen Sie die Petersilie? – Wirklich?

Petersilie ist das absolute Standard-Küchenkraut. Sie gehört zur Familie der Doldenblütler, ist winterhart, bildet im ersten Jahr viele Blätter und im zweiten Jahr viele Blüten aus.

Durch Zucht sind aus Petersiliensamen verschiedene Varianten entstanden:

  • die Blattpetersilie mit viel Laub als Küchenkraut (in einer glatten und krausen Variante) und die
  • Wurzelpetersilie mit einer besonders dicken Wurzel, die als Gemüse verwendet wird, ihre Blätter sind ebenfalls nutzbar.

Petersilie enthält eine Vielzahl interessanter Nährstoffe:

  • Vitamin C und Vitamin E
  • Mineralstoffe: Calcium, Eisen und
  • bioaktive Substanzen wie:
    • Flavonoide, v.a. Apigenin, Luteolin, Diosmetin, Kaempferol, Quercetin, Myricetin, Catechin, Naringin – viele sind stark antioxidativ
    • phenolischen Verbindungen wie Chlorogensäure, Kaffeesäure – mit vielen gesundheitsförderlichen Eigenschaften
    • organischen Säuren: Zitronensäure, Apfelsäure
    • Carotinoide: Lutein, Beta-Carotin – bekannt als Antioxidantien
    • ätherisches Öl mit Pinen, Limonen, Eugenol – wirksam für Stimmungsaufhellung und Schmerzlinderung, sowie Gedächtnisstärkung
    • und anderen Verbindungen wie Oleuropein, welches auch in Olivenöl vorkommt – ein phenolischer Bitterstoff mit sehr hoher antioxidativer Wirkung

Hier gibt’s ein paar Fragen rund um das wichtigste Küchenkraut in Mitteleuropa.
Wie gut kennen Sie sich mit der Petersilie (lateinischer Artname: Petroselinum crispum) aus?

Wann hat Petersilie Saison (d.h. sie wächst im Freiland)?

  • immer
  • Mai-Oktober
  • März-Dezember

Petersilie hat Freiland-Saison von Mai-Oktober.

Bei der Anzucht braucht Petersilie viel Wärme. Sind die Pflanzen kräftig, überstehen sie dann auch kühlere Temperaturen.
Zum Überwintern nimmt man Petersilie besser in die Küche.

Wie lagert man Petersilie am besten?

  • eingewickelt in ein feuchtes Tuch im Gemüsefach des Kühlschranks
  • in einem Glas mit Wasser in der Küche
  • getrocknet
  • eingefroren

Eingewickelt in ein feuchtes Tuch im Gemüsefach des Kühlschranks hält sich frische Petersilie am besten, im Wasserglas wird sie sehr schnell welk.
Beim Trocknen verliert sie oft Aroma – daher auf eine hochwertige Qualität beim Kauf achten (tiefgrüne Farbe).

Petersilie kann man zwar einfrieren (besser die krause als die glatte) – sie sollte dann aber gefroren zu Speisen gegeben werden, da sie sonst ebenfalls an Aroma verliert.

Was muss man bei Petersilie, die im Blumentopf gehalten wird, beachten?

  • selten gießen, Petersilie mag es trocken
  • regelmäßig gießen, aber nicht zu feucht werden lassen (keine Staunässe)
  • Petersilie liebt „Staunässe“, d.h. viel Wasser im Untertopf

Regelmäßig gießen, aber nicht zu feucht werden lassen (keine Staunässe).

Warum gibt es krause und glatte Petersilie?

  • Die krause Petersilie wurde gezüchtet, weil Petersilie hauptsächlich dekorativ verwendet wird.
  • Die glatte Variante ist die ursprüngliche. Sie ähnelt aber der giftigen Hundspetersilie, daher wurde eine krause Variante gezüchtet, um Verwechslungen zu vermeiden.

Die glatte Variante ist die ursprüngliche. Sie ähnelt aber der giftigen Hundspetersilie, daher wurde eine krause Variante gezüchtet, um Verwechslungen zu vermeiden.

Schmecken krause und glatte Petersilie gleich?

  • ja, es ist die gleiche Pflanze
  • glatte Petersilie schmeckt intensiver und ausgewogener als krause

Glatte Petersilie schmeckt intensiver und ausgewogener als krause; auch beim Kochen hat sie das beste Aroma und wird in ganz Europa und dem Nahen Osten verwendet.

Krause Petersilie verleiht Mayonnaise und anderen Saucen einen frisch-würzigen Geschmack und eine attraktive Farbe.

Kann Petersilie in Form gekauter Blätter den Atem verbessern?

  • ja, die Mischung aus Chlorophyll und ätherischen Ölen macht’s möglich
  • nein, dafür gibt es keine wissenschaftlichen Belege

Nein, dafür gibt es keine wissenschaftlichen Belege. Kurzfristig verleihen die ätherischen Öle der Petersilie ein leichtes Frischegefühl – Knoblauch- oder Mundgeruch lassen sich aber nicht überdecken.

Kann Petersilie bei entzündeten Hautstellen helfen?

  • das ist individuell, bei manchen Menschen hilft sie gegen entzündete Hautstellen, bei anderen nicht
  • ja, die rohen Blätter werden auf der Haut zerrieben und wirken nachweislich antientzündlich
  • nein, das kann man sich als Hausmittel sparen, es wirkt nicht

Ja, die rohen Blätter werden auf der Haut zerrieben und wirken nachweislich antientzündlich.

2. Wirkung der Petersilie

2.1 Petersilie als Brainfood

Nervenzellschutz: Der Jungbrunnen für das Gehirn

Petersilie ist ein Jungbrunnen für die Nervenzellen. Sie enthält bioaktive Substanzen, die Nervenzellen vor Schäden schützen, die durch aggressive Moleküle wie freie Radikale oder durch Nitrostress entstehen (Maodaa et al. 2016).

Freie Radikale entstehen täglich im Stoffwechsel, aber auch vermehrt bei Stress und Alterungsprozesse. Ihre Bildung ist unvermeidlich, kann aber mit Hilfe von Antioxidantien neutralisiert werden.

Wie wirken die Inhaltsstoffe der Petersilie auf das Gehirn? Diese Effekte sind hauptsächlich auf ihre Fähigkeit zurückzuführen, oxidativen Stress zu reduzieren und die Aktivität von antioxidativen Enzymen zu fördern, aber auch aufgrund des Schutzes gegen Substanzen, die Nervenzellen stark schädigen können, wie Schwermetalle:

  • Doppelte antioxidative Wirkung:
    • freie Radikale werden von Petersilie neutralisiert
    • die Produktion zelleigener Antioxidantien wird von Petersilie stimuliert
  • Verringerung von oxidativem Stress und Nitro-Stress an Nervenzell-Bestandteilen:
    • Petersilie verringert die Oxidation von Fetten, wie sie in Zellmembranen vorkommen (Maodaa et al. 2016; Vranjes et al. 2021; Ozel et al. 2021)
    • Petersilie verändert die Aktivität von Entgiftungsenzymen im Gehirn, die Sauerstoffradikale beseitigen:
      • z.B. mehr Katalase: ein Enzym, das Wasserstoffperoxidradikale unschädlich macht. Katalase kommt in hoher Konzentration in der Leber und den roten Blutkörperchen (Erythrocyten) vor (Vora et al. 2009; Ozel et al. 2021)
      • weniger Peroxidaseaktivität: ein Enzym, das auf viele freie Radikale hinweist; ein verringerter Gehalt weist auf einen verringerten oxidativen Stress hin (Maodaa et al. 2016)
    • Petersilie erhöht den Gehalt an Glutathion, einer Substanz, die vor oxidativem Stress schützt (Vranjes et al. 2021; Ozel et al. 2021)
    • Petersilie reduziert erhöhte NO-Level, d.h. reduziert Nitro-Stress (Ozel et al. 2021)
  • Schutz vor neurotoxischen Substanzen wie Cadmium
    • Petersilie kann im Tiermodell die schädlichen Auswirkungen von Cadmium auf das Gehirn verringern (Maodaa et al. 2016)
    • Petersilie hat im Tiermodell auch einen schützenden Effekt auf Nervenzellen der Embryonen gegenüber Cadmium-Belastung der Mütter in der Schwangerschaft (Allam et al. 2016)

So bleiben die Gehirnzellen bleiben länger fit und gesund.

Apigenin: Von Entspannung bis Schlaf, von Stimmung bis Gedächtnis

Petersilie ist besonders reich an dem sekundären Pflanzenstoff Apigenin. Apigenin ist ein Polyphenol und wirkt günstig aufverschiedene Nervenzellfunktionen:

  • Konzentrierter, besseres Gedächtnis und bessere Laune: Apigenin hemmt die Monoaminoxigenase. Dieses Enzym baut wichtige Gehirnbotenstoffe ab. Der Petersilien-Effekt: durch einen langsameren Abbau stehen länger Neurotransmitter wie Serotonin und Dopamin zur Verfügung – das wirkt sich günstig aus auf Stimmung und Schlaf, Konzentrationsfähigkeit, Gedächtnisleistung und Lernen.
  • Entspannung und besserer Schlaf: Apigenin kann die Blut-Hirn-Schranke überwinden und bindet im Gehirn an GABA-Rezeptoren. GABA (Gamma-Aminobuttersäure) ist ein Gehirnbotenstoff, der Entspannung und Beruhigung vermittelt. GABA wirkt auch unterstützend in der zweiten Nachthälfte auf den Schlaf – Apigenin kann diese Wirkung ebenfalls auslösen, durch Bindung an den GABA-Rezeptor.

2.2 Petersilie als Medizinalpflanze

Petersilie hat eine lange Tradition in der Heilkunde. In Studien zeigte Petersilie folgende Wirkungen (Kreydiyyeh et al. 2002; Ozsoy-Saçan et al. 2006; Ajmera et al. 2019; Subas et al. 2024):

Wirkungen der Petersilie auf Körperorgane

3. Verwendung von Petersilie

Toxikologie und Kontraindikationen

Petersilie ist ein weit verbreitetes und häufig genutztes Küchenkraut und gilt als sehr sicher.
Nach dem Verzehr einer regelmäßigen Menge von Petersilienblättern und -wurzeln (als Gewürz) werden keine akuten oder chronischen Vergiftungen beobachtet.
Bei der medizinischen Anwendung therapeutischer Dosen von Petersilienkraut und -wurzel werden ebenfalls keine Nebenwirkungen festgestellt (Punosevac et al. 2021).

Vorsicht ist allerdings geboten:

  • bei östrogenabhängigem Brusttumor; in Zelllinien wirkte Petersilie wachstumsförderlich, ähnlich wie die Isoflavongklykoside aus Soja
  • trotz geringem Sensibilisierungspotenzial können v.a. bei hellhäutigen Menschen bei Gartenarbeiten im Sonnenlicht durch den Kontakt mit Petersilienpflanzen oder ätherischem Öl Photodermatosen auftreten

Kontraindikationen

Petersilie darf nicht verzehrt werden bei

  • Allergie gegen Petersilie oder Apiol
  • Ödemen, die durch eine unzureichende Herz- oder Nierenfunktion verursacht sind
  • Schwangeren, wegen einer möglichen abortiven Wirkung (ein paar Blätter sind jedoch nicht problematisch)

Wie kann Petersilie in der Küche verwendet werden?

Petersilie ist sehr vielfältig einsetzbar:

  • Frisch: als Dekoration, als Zutat in Salaten, Saucen, Suppen, Eintöpfen, Gemüse- und Eigerichten, zu Hülsenfrüchten, als Füllung für Fisch; als Bestandteil von Brühen und Fonds (vor allem die Stängel); traditionell in Würzmischungen wie dem Bouquet garni, Fines Herbe, Persillade, italienische Gremolata und Salsa verde sowie in Tabbouleh
  • Getrocknet – nur, wenn sie eine hohe Qualität hat: z.B. für Marinaden, kalte Saucen wie Chimichurri
  • Petersiliensaft: als Kur, zum Beispiel im Frühjahr
  • Petersilien-Öl: Püriert in Öl, z.B. Olivenöl – schmeckt köstlich z.B. über frischen Spargel
  • Petersilien-Pesto: Pesto mit Petersilie statt Basilikum; dazu passen auch blanchierte Mandeln statt Pinienkerne
  • Petersilienwurzel (sieht aus wie Pastinaken oder Knollensellerie, mit leicht nussigem Aroma) für Suppen und Eintöpfe, aber auch als Gemüse (blanchiert, gebraten, gekocht, püriert)

Meine Lieblingsverwendungen:

  • frisch in der Frankfurter Grünen Sauce – ein wahrer Kräuter-Booster
  • frisch in allen möglichen anderen Gerichten
  • getrocknet in Chimichurri – zu Fleisch oder Fisch
  • Petersilienöl zu Gemüse

Wie wär’s mit mehr Petersilie in Töpfen und Tellern für Gesundheit, Gehirn und als Stoffwechsel- und Detox-Booster? Los geht’s! :)

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