Es ist heiß, der Blutdruck niedrig, die Konzentration schwächelt und das Gehirn grüßt erschöpft mit kleinen Gedächtnisaussetzern. Wasser trinken hilft, aber es ist auf Dauer für die meisten kein besonders prickelndes Geschmackserlebnis.

Statt zu industriellen Erfrischungsgetränken zu greifen, die entweder übersüßt oder mit fragwürdigen Zuckeraustauschstoffen oder gar Süßstoffen angereichert sind, empfehle ich Ihnen eine selbstgemachte Kräuterlimonade als genussvollen Kick für Körper und Gehirn.

Übrigens: Nicht nur im Sommer bringt eine solche Kräuterlimo das Gehirn in Schwung!

In diesem Artikel erfahren Sie:

  • Wie Sie mit Gartenkräutern oder Wiesenkräutern eine gehirngerechte Kräuterlimo herstellen
  • Welche Kräuter die Konzentration und das Gedächtnis stärken – und welche sich günstig auf das „zweite Gehirn“ auswirken
  • Tipps für die passende Süße

Die Inspiration: ein toskanisches Ferienhaus

Im August 2022 ist es heiß in der Toskana. Typisches italienisches Sommerwetter. In einem kleinen Ferienhaus in den toskanischen Hügeln sind die Temperaturen etwas angenehmer. Trotzdem lechze ich nach einigen Tagen nach „mehr Geschmack im Wasser“- und so greife ich zu den mediterranen Kräutern, die im Steingarten des Häuschens zu finden sind: Rosmarin, Thymian und Salbei sind genau nach meinem Geschmack.

Aber auch auf der Wiese neben dem Häuschen werde ich fündig: etwas Löwenzahn und Breitwegerich wachsen dort.

Zu solchen eher herben Kräutern schmecken spritzige Komponenten sehr gut. Da keine Zitronenmelisse dort wächst und ich auch keine Zitrusfrüchte gekauft habe, weil ich sie nicht vertrage, fällt meine Wahl auf getrockneten Ingwer, den ich immer für Tees dabeihabe.

Schnell sind die Kräuter gesammelt und zusammen mit etwas stillem Wasser püriert. Dann kommt diese Mischung in den Kühlschrank. Am nächsten Tag filtriere ich sie durch einen Papierteefilter und fülle dieses Konzentrat mit kaltem Mineralwasser auf. Mit einer kleinen Portion Honig, den ich auf einem lokalen Markt gekauft habe, wird geschmacklich abgerundet – und voilà, fertig ist eine köstliche Kräuterlimonade.

Sie ist bei über 30 Grad im Schatten nicht nur erfrischend, sondern weckt tatsächlich auch die Lebensgeister im Gehirn… Suchtgefahr…. ;-) !

Foto: Sabine Paul

Brainfood-Kräuter: Das Plus für eine gehirngerechte Limonade

Die Kräuter meiner toskanischen Mischung sind ein Beispiel für eine „lokale, saisonale“ Variante. Kräuterlimonaden lassen sich mit fast allen essbaren Garten-, Wiesen- und Wildkräutern zubereiten – und schmecken daher je nach Jahresverlauf auch ein bisschen anders. Damit bleiben sie das ganze Jahr über spannend für den Gaumen – und oft enthalten die „Kräuter der Saison“ auch besondere Inhaltsstoffe, die in der jeweiligen Jahreszeit förderlich für den Körper und das Gehirn sind.

Hier die „toskanische Sommervariante“:

Foto: Pixabay

Rosmarin
fördert die Durchblutung, auch im Gehirn, senkt Stresshormone und lässt klar denken.

Foto: 67626593, www.fotolia.com

Thymian
fördert die Konzentration, Gedächtnis und die Prävention von Demenz.

Foto: 671502, www.pixelio.de

Salbei
ist nicht nur als wirksamer Schweißhemmer bekannt, sondern fördert auch die Gedächtnisleistung.

Foto: 40376224, www.fotolia.com

Löwenzahn
ist nicht nur verdauungsförderlich, sondern hält auch den Blutzuckerspiegel stabil. Darüber freuen sich auch Nervenzellen im Gehirn, insbesondere im Gedächtniszentrum.

Foto: 172547274, www. 123rf.com

Breitwegerich
wird in Kolumbien, aber auch in der traditionellen Medizin in Europa und Asien gegen Stress, Nervosität, Angstzustände und Schlaflosigkeit verwendet. Im Tiermodell wurde die beruhigende und angstlösende Wirkung bestätigt.

Foto: Martina-Osmy, www.123rf.com

Ingwer
fördert Konzentration, Gedächtnis und die Prävention von Demenz. Ingwer wirkt auch stimmungsaufhellend.

Gehirngerechte Süße

Ein guter Geschmack entsteht dann, wenn Speisen oder Getränke verschiedene Geschmacksrichtungen auf der Zunge ansprechen. Ausschließlich herb-bittere Kräuter können natürlich in einer Kräuterlimonade verwendet werden. Die Zugabe von einer säuerlich-spritigen Komponente und ein Hauch Süße machen daraus jedoch ein besonderes Highlight für die meisten Zungen.

Problematisch bei Limonaden: Der meist hohe Zuckergehalt. Aber auch Zuckeraustauschstoffe oder Süßstoffe sind keine wirklich gute Lösung, da sie verschiedene „Nebenwirkungen“ haben können, die sich ungünstig auf den Darm und die Darmbakterien auswirken. Einige von ihnen stehen auch im Verdacht, krebserregend zu sein.

Was also tun? Aus biologischer Sicht ist die Antwort klar:

Wenn es ein Naturzucker wie Honig ist, dann verkraften das Gehirn und Körper in überschaubaren Mengen sehr gut. Die Lösung ist also eine kleine Menge hochwertigen Honig zu verwenden. Am besten vom Imker des Vertrauens aus der Region oder einen anderen Imkerhonig. Am allerbesten in Bio-Qualität.

Schon gewusst? Nicht erhitzter Honig enthält Substanzen, die Kariesbakterien hemmen. Damit ist ein solcher Honig zahnfreundlich. Das ist natürlich kein Freibrief, täglich einen Honigtopf zu vernaschen J.

Zusatz-Tipp: Anstelle von stillem Wasser kann man auch Apfel- oder Birnensaft verwenden und dafür den Honig weglassen.

Foto: 85419428, www.123rf.com

Kräuterlimonade: Das Rezept im Überblick

Eine Kräuterlimonade ist schnell selbst gemacht. Hier das Rezept für die Kräuterlimonade „Toskana“. Experimentieren Sie unbedingt auch mit Wiesen- und Wildkräutern aus Ihrer Umgebung. Es lohnt sich geschmacklich, fürs Gehirn, die Verdauung und das Immunsystem…

Zutaten

  • 1,5 Handvoll (ca. 30 g) frische Sommerkräuter wie Rosmarin, Thymian, Salbei, Basilikum, Löwenzahn, Breitwegerich, Zitronenmelisse und/oder Zitronenverbene oder Pfefferminze – auch die Zugabe von getrockneten Ingwerstücken (ca. 1TL in diesem Rezept) ist möglich
  • 1 Glas (ca. 150 ml) Leitungswasser oder stilles Wasser
  • 750 ml Sprudelwasser
  • 1-2 TL Honig

Zubereitung

  • Kräuter mit dem Leitungs- oder stillen Wasser pürieren – so treten die Inhaltsstoffe beim „Kaltauszug“ im Kühlschrank besser in das Wasser über
  • Kräuterkonzentrat mindestens 12 Stunden (oder bis zu 24 Stunden) im Kühlschrank ziehen lassen
  • Kräuterkonzentrat durch einen Teefilter in eine Karaffe filtern
  • mit Sprudelwasser auffüllen (Tipp: kühlschrankkalt verwenden, dann kann die Limonade sofort nach der Zubereitung getrunken werden)
  • mit Honig abschmecken (gut verrühren)
  • Kräuterlimonade in einer Flasche verschlossen im Kühlschrank bis zum Genuss lagern

Viel Genuss und Gehirnenergie!

P.S. Schreiben Sie mir, welche Lieblingskräuter Sie in einer Kräuterlimonade verwenden – das ergänze ich hier gerne als Zusatztipps.

Foto: Sabine Paul

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Foto: 135331079, www.123rf.com

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Foto: Sabine Paul

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